5 Jahre FahrradFreundeFloridsdorf:
Soziale Radwerkstatt der Heilsarmee verzeichnet 32 Prozent mehr Reparaturen
Die soziale Fahrradwerkstatt FahrradFreundeFloridsdorf (FFF) der Heilsarmee startet ins fünfte Jubiläumsjahr. Mit einem Zuwachs von 32 Prozent bei Reparaturen und Servicierungen im Jahr 2024 registriert die Werkstatt einen anhaltenden Fahrradboom. Was 2020 mit einem Werkzeugkoffer begann, ist heute ein etabliertes Sozialprojekt, das leistbare und nachhaltige Mobilität sicherstellt.
Nachfrage nach leistbaren Rädern und Reparaturen gestiegen
Laut Mobilitätserhebung der Stadt Wien wurden im Jahr 2024 über eine halbe Million mehr Radfahrende gezählt als im Vorjahr. Der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege stieg von 7 Prozent (2019) auf 11 Prozent (2024). Die Nachfrage nach günstigen und funktionstüchtigen Fahrrädern ist hoch – ein Trend, den die Heilsarmee bestätigt: „2024 haben wir um 32 Prozent mehr Reparaturen und Servicierungen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet“, stellt FFF-Projektleiter Andreas Schmaranzer fest. „Der Bedarf an leistbaren, klimafreundlichen Verkehrsmitteln steigt.“
FFF hilft, mobil zu bleiben
„Die hohen Preise in herkömmlichen Radgeschäften erschweren es vielen Menschen, auf ein eigenes, funktionstüchtiges Fahrrad umzusteigen. Wir möchten armutsbetroffene Menschen dabei unterstützen, mobil zu bleiben“, sagt Projektleiter Andreas Schmaranzer. „Gleichzeitig bieten wir ehemals wohnungslosen Menschen eine sinnvolle Tagesstruktur, in der sie handwerkliche Fähigkeiten erwerben, Verantwortung übernehmen und soziale Kontakte knüpfen. Für die Bewohner ist das ein wichtiger Schritt zurück in ein stabiles, selbstbestimmtes Leben.“ In der Werkstatt werden gespendete Second-Hand-Fahrräder von ehemaligen obdachlosen Menschen gemeinsam mit einem Mechaniker und freiwilligen Helfer:innen repariert und upgecycelt – anschließend werden sie zum Sozialtarif weiterverkauft. Zusätzlich bietet FFF günstige Fahrradservicierungen an.
Vom Werkzeugkoffer zur Werkstatt – die Anfänge von FFF
2020 begann alles mit einer einfachen Idee: Zwei Bewohner des Hauses Erna, einer Einrichtung der Heilsarmee für ehemals wohnungslose Menschen, wollten Fahrräder vor dem Haus reparieren. Ein Werkzeugkoffer wurde angeschafft und bald entstand ein kleiner Reparaturplatz. Schnell wurde man in der Heilsarmee auf die engagierten ‘Fahrradfreunde’ aufmerksam, weitere Bewohner und Mitarbeitende schlossen sich dem Projekt an. Spenden von Werkzeug, Ersatzteilen und Rädern ermöglichten den weiteren Ausbau – und die Öffnung für die Nachbarschaft in und um Floridsdorf. Die Fahrradwerkstatt war geboren – betrieben von und mit Menschen, die bei der Heilsarmee ein neues Zuhause gefunden hatten.
Heilsarmee braucht Unterstützung
In der Werkstatt können Fahrräder ab 50 Euro erworben werden. Seit dem Start der Werkstatt erhielt die Heilsarmee über 700 gespendete Räder, die wieder instandgesetzt wurden. Aktuell stehen 70 Fahrräder zum Verkauf. Damit das Rad auch in Zukunft rund läuft braucht es laut Schmaranzer zusätzliche Unterstützung: „Unsere Werkstatt lebt derzeit nur von Spenden und ehrenamtlicher Hilfe. Ohne diese können wir den Andrang nicht bewerkstelligen.“ Die nächsten Ziele sind bereits gesteckt: Ein zweiter Mechaniker, mehr Platz zum Schrauben und die Eröffnung eines Verkaufsshops. Alle Einnahmen fließen in den Ausbau der FFF-Werkstatt. Interessierte können sich direkt bei der Heilsarmee melden.
Über die Heilsarmee
Die Heilsarmee setzt sich für alle Menschen ein, die von Armut, Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen sind und begleitet in allen Lebenssituationen und -krisen. Sie ist eine Partnerorganisation des Fonds Soziales Wien in der Wiener Wohnungslosenhilfe und wird vom FSW gefördert.
Fotocredits:
© Heilsarmee Österreich
Bild 1: FFF-Team vlnr: Andreas Schmaranzer (Projektleiter), Flavius Ember (Administration), Andreas Kallauch (Fachmechaniker), Paul Maurer (Wohnbetreuer)
Bild 2: Bewohner schraubt
Bild 3: vlnr.: Paul Maurer, Andreas Schmaranzer
Bild 4: Heilsarmee unterwegs
Bild 5: Heilsarmee unterwegs
Bild 6: Radspenden
Rückfragen und Pressekontakt
Mag.ª Maria Meiböck
+43 660 326 6057
